Der Tag im Waldkindergarten wird durch Rituale, viele Freispielphasen und gemeinsames Entdecken und Erforschen in kleinen Gruppen gestaltet.
Ab 8 Uhr werden die Kinder zum Bauwagen gebracht, um dort bis 9 Uhr die erste Freispielzeit mit ihren Freunden und uns, als begleitende Pädagogen zu verbringen. Der Gong ruft um 9 Uhr zum gemeinsamen Morgenkreis. Dort wird im wöchentlichen Wechsel ein Lied, ein Bewegungs- oder Fingerspiel eingeführt und gemeinsam gesungen und gespielt. Da wir uns an der Reggio-Pädagogik orientieren ist dann immer viel Platz für eine Gesprächsrunde im Sinne einer Kinderkonferenz. Hier werden Pläne geschmiedet, Konflikte besprochen oder wichtige Ereignisse erzählt. Priorität bei dieser Art der Kommunikation ist das gegenseitige Zuhören, das Abwarten bis man mit Erzählen „dran“ ist und das freie Sprechen vor einer größeren Gruppe. Das stärkt das Selbstbewusstsein und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe.
Anschließend wird dann gemeinsam in unserem Frühstückskreis gegessen. Die Kinder bringen ein Butterbrot, frisches Obst und ein Getränk in einer Flasche mit.
Danach ist die Freispielzeit mit kleinen Angeboten, die nach sich nach den Bedürfnissen der Kinder richtet. Oft ist auch ein gemeinsamer Erkundungsgang in unserem umliegenden Gebiet angesagt.
Von Oktober bis März kochen wir zweiwöchentlich auf dem offenen Feuer.
Spannende Gerichte wie Wildness-Pizza, Steine-Suppe, Pfannkuchen und Nudel-Gemüsepfanne werden mit den Kindern zusammen eingekauft, geschnippelt und serviert. Oft ist auch für die abholenden Eltern noch ein Teller übrig.
Während der anderen Zeit wird gesägt, geschnitzt, gehämmert, in der Erde gebuddelt, es werden Kleintiere entdeckt, beobachtet und bestimmt. Der Wald bietet jeden Tag eine Fülle von Erlebnissen. Der Hermelsbach ist nach einen kleinen Fußmarsch zu erreichen. Dort werden dann Staudämme gebaut, Kleintiere in der Becherlupe beobachtet und allerlei schwimmbares ausprobiert.
Bei den Ausflügen in unserem Wald gibt es viele Stationen, die zum Verweilen einladen. Große Wurzeln, tiefe Krater, Balancierbäume sind immer wieder Spielorte, an denen sich die Kinder aufhalten. „ Der Weg ist das Ziel“ ist für uns ganz wichtig. Wenn eine Nacktschnecke den Weg kreuzt wird sie beobachtet, Käfer werden in aller Ruhe begleitet, mal auch in die Becherlupe getan und mit Hilfe eines Bestimmungsbuches auch benannt. Lehmstellen sind auch wichtige Orte, um dort mit Hammer und Schaufel zu graben, Matschkugeln zu formen und Baumgesichter zu modellieren. Eine Picknickdecke ist immer in unserem Bollerwagen dabei. Darauf werden die mitgebrachten Bilderbücher gelesen. Auf Klemmbrettern und mit Blatt und Bleistift können Bilder gemalt oder Pläne gezeichnet werden. Eine „Apfelpause“ hat auch immer Platz an unserem gemeinsamen Morgen.
Bis um 13 Uhr werden die Kinder am Bauwagen abgeholt.
Gemeinsame Ausflüge zur Feuerwehr, zum Theater, zum Oberen Schloss mit Fahrt im Hübbelbummler ergänzen die Vormittage im Wald.