Wahrnehmendes Beobachten
Wahrnehmendes Beobachten ist die fachliche Antwort auf das neue Bild vom Kind als ein neugierigen, selbsttätigen und kompetenten Menschen.
Damit das Kind selbst tätig werden,seine Kompetenzen dabei erweitert und differenzieren kann, braucht es Erwachsene, die ihm Gelegenheiten dazu geben. Das selbsttätige Kind ohne den Erwachsenen gibt es nicht. Selbsttätigkeit ist nicht Von-selbst-Tätigkeit.
Damit wir uns mit dem Kind über sein Tun verständigen, müssen wir ihm zuhören und Erfahrungen mit ihm teilen. Wahrnehmendes Beobachten ist vielfaches Zuhören.
Wahrnehmendes Beobachten ist das Herzstück einer Pädagogik, die auf die Tätigkeiten und Interessen des Kindes achtet. Sie schafft eine differenzierte Grundlage für die pädagogische Arbeit und für die Zusammenarbeit mit Eltern und Schule.
Wahrnehmendes Beobachten konzentriert sich auf das Erfassen von Bildungsprozessen des Kindes. Bildungsprozesse sind die Prozesse, in denen sich das Kind mit den Gegebenheiten seiner Um- und Mitwelt so auseinander setzt, dass daraus ein Bild von der Welt und von sich selbst gewinnen kann. Beim wahrnehmenden beobachten geht es nicht um Schwierigkeiten, die Kinder machen oder haben. Es geht nicht darum, was Kinder (noch) nicht können und deshalb lernen sollten. In erster Linie geht es darum, was Kinder an eigenen Möglichkeiten in ihre Bildungsprozesse einbringen
Gerd E. Schäfer/Marian Alemzadeh; Wahrnehmendes Beobachten (Verlag Das Netz 2012)
Wir hatten die Gelegenheit bei Marian Alemzadeh und Hilke Eden während einer sehr intensiven Fortbildung viel über die Wahrnehmende Beobachtung und Dokumentation zu erfahren und nutzen dieses Instrument für unsere tägliche pädagogische Arbeit.