Vertrauen ist alles

Datum: 22.März 2013
Name der Beobachterin: Gabriele Buhl-Berghäuser
Namen und Alter der Kinder: Linus: 5,6; Gabriel: 4,4; Selina: 3,9; Lasse: 3,6; Mats: 4,7
Ort der Beobachtung: Waldgelände im Tiergarten.

Es war Freitag, sonnig, kalt, wir hatten vor, mit der Vertrauengesamten Kindergruppe eine Erkundungstour in unserem Wald zu machen. Ich packte die Augenbinden ein. Auf dem Weg oberhalb des Parkplatzes zauberte ich die Augenbinden aus dem Rucksack und Linus war sofort begeistert. Er hatte die Vertrauensübung schon einmal gemacht und wollte sie mit mir machen. Ich schlug vor, dass er sich einen Partner sucht und wir sie dann den anderen zeigen. Er fragte Gabriel und er war sofort dabei.

Ich half Gabriel , seine Augenbinde aufzuziehenVertrauen und erklärte dabei: „Gabriel kann jetzt nicht sehen. Linus muss jetzt ganz gut auf ihn aufpassen, ihn an der Hand halten und sehr langsam gehen. Er muss außerdem auf den Boden achten, Gabriel immer Bescheid sagen, wenn ein großer Stein oder ein Stock auf dem Weg liegt. Geh jetzt mal los, Linus.“ Linus nahm Gabriel an die Hand und führte ihn ganz vorsichtig über den Weg. „Das machst du sehr gut, Linus,“ lobte ich ihn. Ich hatte einige Augenbinden an die anderen Kinder verteilt. Selina zog michVertrauen an der Jacke:“ Ich will auch, Gabi“ sagte sie. Ok., guck mal, Lasse hat noch keinen Partner. Möchtest du ihn führen? An der Kreuzung könnt ihr dann tauschen.“ Selina schaute Lasse an. Er hatte die Augenbinde schon auf der Stirn. Ich zog sie über seine Augen: „Ist das gut so Lasse?“ „Ja, ist gut,“ antwortete er. Ich nahm Selinas Hand und führte sie zu Lasses Hand. Sie zog ihn hinter sich her. „Selina, du musst gut auf Lasse aufpassen, er sieht nichts. Geh ganz langsam.“ Selina ging sofort langsamer und schaute sich immer nach Lasse um. „Toll machst du das,“  lobt ich auch sie. So gingen sie eine Weile weiter. Lasse schob seine Augenbinde ein wenig in die Höhe und lugte unter ihr hervor. „Wo sind wir?“ fragte er. „Auf dem Weg und jetzt will ich, Lasse!“ antwortete Selina . Sie schob sich die Augenbinde über die Augen. Lasse griff ihre Hand und sie gingen einige Meter weiter. Lasse ging ganz langsam und vorsichtig. „Das machst Du sehr gut, Lasse. Du passt gut auf Selina auf. Sag ihr, wenn ein dicker SteinVertrauen auf dem Weg liegt.“ Selina schob auch ihre Binde nach oben und schaute auf den Boden, bevor sie sie ganz nach oben schob. Gemeinsam gingen sie den Weg weiter.

Inzwischen hatten Linus und Gabriel gewechselt und die Kreuzung erreicht. Gabriel war wieder an der Reihe. „Ich hab eine Idee, Linus. Nimm mal bitte Gabriel an die Hand und führe ihn mal ein bisschen in den Wald hinein zu einem Baum.“ Ich zeigte auf eine dicke Eiche. Die beiden machten sich auf den Weg. Ich ging hinter ihnen her.„Gabriel, ich ziehe dir jetzt deine Handschuhe aus und dann darfst du mal den Baum berühren.“ Gabriel strich mit seiner Hand über die Rinde. „Das fühlt sich ganz stachelig an,“ bemerkte er.Vertrauen „Nimm mal beide Hände Vertrauen und fasse um den Stamm herum,“ forderte ich ihn auf. Er tat es und sagte: „ Der ist aber dick.“  Michel war von der anderen Seite dazugekommen und schaute uns interessiert zu. „Linus, führst du Gabriel wieder auf den Weg ,“ bat ich ihn. Linus nahm Gabriel an die Hand und ging mit ihm auf den Hauptweg zurück. „Nimm jetzt bitte die Augenbinde ab und versuch herauszufinden, an welchen Baum Linus dich geführt hat. Du darfst ihn auch anfassen.“ Gabriel schaute sich um und ging sofort in die Richtung aus der er gekommen war. DortVertrauen standen eine Eiche und eine Buche. Er ging zu der Buche und strich mit der Hand über die Rinde. „Die ist nicht so stachelig.“ Er schaute zur Eiche und strich auch über ihre Oberfläche. „Das ist der Baum.“ „Stimmt genau,“ bestätigte Linus.
Die anderen waren schon ein Stück weiter gelaufen und wir gingen hinterher.
Gabriel zog Michel die Augenbinde über die Augen und sagte: „Jetzt bist du dran. Ich führ dich zu einem Baum.“ Er Vertrauen_8fasste Michels Hand und zog in einige Meter in den Wald. Er ließ ihn an einer Hainbuche fühlen und zog ihn dann wieder zurück zum Weg. Michel schaute sich um und sagt: „Ich weiß nicht!“ Er schaute zu Gabriel. Er lief zu dem Baum. „Der war es.“ Michel: „ Ach,so.“ Zusammen gingen sie bis zur Bank auf der großen Wiese, wo die anderen spielten.
Einige Kinder liefen mit Augenbinden allein über die Wiese, andere gingen in Dreiergruppen. Gabriel führte noch einige Kinder an verschiedene Bäume und ließ sie fühlen. Er konnte ihnen das Spiel gut erklären und hatte sichtlich sehr viel Freude an der Übung.

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