Wir brauchen Wasser

Wir brauchen Wasser

Datum: 21. Oktober 2013

Name und Alter der Kinder: Matteo, Michel, Emil Gabriel
Beobachterin: Sigrid
Ort der Beobachtung: „Sandkasten“ beim Kindergarten und am „kleinen“ Bach
Dauer der Beobachtung: ca. 1 Stunde

Bild_1Die vier Jungs spielen im Sandkasten. Sie unterhalten sich über Burggraben, Geheimgänge aber auch über gemeinsame Autofahrten und auf welchem Platz im Auto man besser sitzen kann, welcher Platz „blöd“ sei und welche Lieder sie im Auto am liebsten hören. Gabriel singt uns das Lied von „Adlerfeder“ vor. Ein lebhaftes Gespräch über allerlei Themen.

Die ganze Zeit über graben sie weiter an ihren Burgen. Sie haben gleich mehrere Burgen jeweils mit Wassergraben, Kerkern und geheimen Eingängen gebaut.

Matteo schüttet zwei Eimer Wasser in seinen Graben. Gemeinsam beobachten wir, wie das Wasser langsam versickert. Aber jetzt ist kein Wasser mehr da und sie brauchen mehr Wasser. Was nun?

Michel: „Dann musst du (Gabriel) uns nochmal drei Eimer Wasser holen.“
Gabriel: „Der Kanister ist leer, ich kann jetzt nur einen Eimer holen.“
Sigrid: „ Wir haben gar kein Wasser mehr. Wenn ihr Wasser braucht, müssten wir ganz schnell zum Bach laufen und Wasser holen, wollt ihr das machen?“

Erst möchte nur Gabriel mit und schnappt sich schon drei Eimer, doch nach einigem hin und her wollen doch alle Jungs mit. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Bach.

Leider ist dort kein Wasser! Auch in dem Tümpel, der sich dort manchmal bildet war kein Wasser. Die Jungs gehen bis zu der Stelle, an dem das Wasser aus dem Erdreich sickert. Auch hier ist die Erde eher feucht, als dass man von einer Sickerquelle sprechen könnte. Die Jungs sind etwas enttäuscht. Ich kratzte ein paar Steine vor der „Sickerquelle“ weg, so dass sich eine kleine Kuhle ergibt. Schnell bildete sich dort eine Pfütze. „Da ist ja doch Wasser,“ ruft Michel begeistert.

Die Jungs machten sich an die Arbeit. Mit dem kleineren Gefäß schöpfen sie nach und nach das Wasser aus der Pfütze und füllen die Eimer. Das Wasser ist sehr trüb, aber wen stört das schon. Wir haben Wasser! Emil arbeitet an einer anderen Stelle neben dem Weg (wenn es ausreichend geregnet hat, fließt dort auch immer Wasser aus einer weitern Sickerquelle):“Ich mach hier einen Staudamm, dann hab` ich auch Wasser.“  Hier hatte das Wasser eine andere Farbe. „Das Wasser stinkt,“ sagt Michel.

Als wir unsere Eimer gefüllt haben, gehen wir zu Emil rüber. Er hat inzwischen auch genug Wasser gestaut um seinen Eimer ebenfalls zu füllen.

Gemeinsam gehen wir zurück zum Bauwagen. Michel stolpert etwas und die Hälfte seines Wasser schwappte aus dem Eimer. Also nochmal ein Stück zurück um aus „Emils Staudamm“ den Wasservorrat von Michel nochmal aufzufüllen. Jetzt aber vorsichtig zurück zum Bauwagen. Das ist gar nicht so leicht durch den Wald den Berg hinauf den Eimer immer so auszubalancieren, damit so wenig Wasser wie möglich herausschwappt. Aber wir schaffen es alle. Super!

Jetzt haben wir endlich Wasser! Aber das Wasser ist sehr trüb. Damit wir uns das genauer ansehen können hole ich die Messzylinder aus dem Bauwagen. Jetzt erkennt man auch die unterschiedlichen Farben aus den verschiedenen Eimern. „Wie bekommt man das Wasser wieder sauber?“ frage ich.

„Mit einem Sieb!“ antwortet Emil. Ich gehe los und hole ein Sieb und noch ein paar weitere Dinge aus dem Bauwagen (Schwamm, Kaffeefilter, Papiertücher, Lappen).

Erst schütten wir das Wasser durch das Sieb und tatsächlich, einige größere Teilchen bleiben im Sieb hängen…. Aber das Wasser ist immer noch sehr trüb. Ich stecke einen Schwamm in den Zylinder und wieder schütten wir das Wasser hinein. Das klappt nicht so gut. Der Schwamm saugt zu viel Wasser auf. Es läuft kaum etwas in den Zylinder.Kinder schütten Wasser in einen Zylinder

Wir verändern den Versuch etwas. In einen Kaffeetrichter legen wir Papiertaschentücher. Diesmal geht’s besser. Man sieht deutlich den „Schmutz“, der im Papier hängen bleibt. Das wiederholen wir noch ein paar Mal. Und tatsächlich, mit jedem Durchgang wird das Wasser etwas klarer. Inzwischen sind auch noch andere Kinder dazu gekommen und helfen bei unserer „Wasserreinigungsanlage“. Wir versuchen es noch mit einem Lappen. Auch dadurch läuft das Wasser gut durch und kleine Schmutzteilchen bleiben hängen. Kinder des Waldkindergartens filtern WasserDen Unterschied Wasser wird im Kaffeefilter gereinigtkann man deutlich sehen. Aber trinken möchte das Wasser doch niemand. Jetzt wird es aber Zeit, das Wasser seiner eigentlichen Bestimmung zuzuführen. Wasser wird durch ein Tuch geschüttetMit einem Schwung schüttet Matteo das Wasser in den Graben seiner Burg und nach einem kurzen Moment ist das Wasser versickert.

Eigentlich müssten wir jetzt noch mal Wasser holen, oder?

Wasser fließt durch ein Tuch in den Zylinder

 

 

Das Ergebnis des Wasserfilterns