Häufige Fragen

Risiken und Gefahren in der Natur

Der Wald hat etwas Geheimnisvolles, etwas Mystisches und manchmal auch etwas Bedrohliches. Für viele Menschen wirkt er beschützend. Das hat viel mit dem unterschiedlichen natürlichen Lichteinfall zu tun. Im Sommer eher kühl und dunkel und im Herbst wird er zu einem Wunderwerk aus warmen Farben und erdigen Gerüchen. Nebel, still und unheimlich wirkt er im November.

Zeckenbiss, Fuchsbandwürmer, Giftpilze, Stolperfallen und gefährliche Bäume.

Die Liste der vermeintlichen Gefahren eines Waldbesuches ist lang, doch in aller Regel unbegründet.

Kinder sind auf dem Spielplatz, in der Wohnung und natürlich im Straßenverkehr um ein vielfaches stärker gefährdet als in jedem Wald.

Zecke_a_276718_R_by_T.-Hoffmann_pixelio.deZecken

Die einheimische Zecke, auch Holzbock genannt, ist ein ca. 2-5 Millimeter kleines achtbeiniges Spinnentier, das überall in Deutschland vorkommt. Ein kleiner, an und für sich harmloser Blutsauger. Gefährlich für den Menschen ist die Zecke nur deshalb, weil sie während des Blutsaugens Viren und Bakterien übertragen kann. Doch nicht jede Zecke trägt diese Krankheitserreger. Auf Grund aufwändiger Untersuchungen weiß man, dass nur jede 1.000 bis 20.000 Zecke das FSME- Virus trägt. Eine Krankheitsübertragung ist deshalb relativ unwahrscheinlich.

Die Zecke wartet im Gras oder Gebüsch in einer maximalen Höhe von einem meter auf vorbeikommende Säugetiere oder Menschen. Abgestreift sucht die Zecke nun auf ihrem Wirt eine geschützte Stelle für einen Stich. Dabei krabbelt sie oft längere Zeit auf und ab, um eine dunkle und feuchte Hautstelle zu finden. Nun wird der kompliziert gebaute Stechapparat eingesetzt. Der Saugvorgang kann einige Tage dauern.

Einmal entdeckt, sollte die Zecke möglichst schnell entfernt werden. Ausschlaggebend für die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung ist im Wesentlichen die Länge des Saugaktes. Je früher der Zeckenbiss bemerkt wird und die Zecke entfernt ist, desto unwahrscheinlicher ist die Gefahr einer Ansteckung durch FSME oder Borreliose.

253226_R_by_dieter-haugk PixelioFuchsbandwurm

Der Fuchsbandwurm ist ein 3 mm langer Wurm, der normalerweise als erwachsenes Tier im Darm von Füchsen, Hunden und Katzen lebt. Hier richtet er kaum Schaden an.

Für den Menschen gefährlich ist sein Lebenszyklus. Bis zu 200 Eiern kann das Weibchen täglich produzieren. Diese Eier gelangen mit dem Kot nach draußen und werden von Mäusen und Ratten aufgenommen. Diese Nager stellen den sogenannten Zwischenwirt da. Die Larven des Fuchsbandwurmes gelangen durch Blut- und Lymphgefäße in die Leber, teilweise auch ins Herz, Milz und Lunge und schwächen den Zwischenwirt ganz erheblich. So wird er schnell Opfer von Fuchs und Katze. Erst hier kann sich der Parasit dann zum geschlechtsreifen Tier entwickeln und der Lebensrhythmus beginnt von Neuen.

Menschen sind in diesem Zyklus nicht vorgesehen. Nur in seltenen Ausnahmen gelangen Fuchsbandwurmeier in den menschlichen Körper. Hier können sie gefährliche Leberschäden verursachen. Allerdings werden nur ca. 40 Fälle pro Jahr in Deutschland bekannt.

(Auszug aus: „Der Wald ist voller Wörter“ von Michael Godau Verlag an der Ruhr 2009)

(Fotos v.o.n.u.: T. Hoffmann / pixelio 276718, Dieter-Haugk / pixelio 253226