So wichtig ist das Feuer

Feuer

Datum: Januar – März 2013
Name und Alter des Kinder: Gabriel, 4,9; Niels, 6,1; Matteo, 4,9; Lasse, 3,5; Emil, 5,2;
Beobachterin: Gabi
Ort der Beobachtung: Feuerstelle am Bauwagen
Dauer der Beobachtung: ca. 30 Minuten

Überall begegnen wir der Kraft der Elemente. Sie sind die Basis für alles um uns herum. Und auch uns selbst wird das Leben erst durch das Zusammenspiel der Elemente möglich. Feuer ist eines der vier Elemente, die uns umgeben. Zu jeder Zeit, an jedem Ort.

Für Kinder ist das ein sehr spannendes Element. Auch eins, das viel mit Verboten und Vorsicht… zu tun hat. „Das Feuer ist gefährlich “ „Pass auf, dass du nicht zu nahe kommst…“ usw.

Feuer bedeutet für uns im Waldkindergarten vor allen Feuer bedeutet BehaglichkeitDingen im Winter Wärme, Behaglichkeit und Gemütlichkeit. Wir kochen das Essen auf dem offenen Feuer und experimentieren damit. Natürlich mit einer sicheren Begleitung von Erwachsenen. Feuer ist immer wieder spannend, aber auch manchmal eben nur „Mittel zum Zweck“.

Feuerstäbe und Muster

Das Feuer ist angezündet und schon haben Gabriel, Emil, Matteo und Lasse eine Idee. Sie haben sich lange Haselnusszweige aus unserem selbstgemachten Zaun stibitzt. Ich tue so, als habe ich das nicht gesehen und lasse sie gewähren (der nächste Frühling und neue Haselnussstöcke kommen wieder). Da die Zweige schon einige Zeit dort stehen, sind sie sehr trocken und fange auch bald an zu glimmen. „Ich hab einen Feuerstock,“ Niels hält zuerst den Stock über sich, „guck mal, wie der qualmt.“

Auch Gabriel´s Stock glüht an der Spitze, „meiner auch. Der ist bestimmt ganz heiß.“ „Bei mir ist Glut, ganz viel Glut,“ auch Matteo hält seinen Stock in die Luft. „Guck mal, Gabi, mit meinem kann ich schreiben.“ Gabriel zeigt auf ein Holzstück das in der Glut liegt. Er ist mit seinem Stock darüber gefahren und es entstand ein Muster.

Feuerstöcke zum malenLasse hat sich inzwischen auch einen Stock besorgt. „Ich hab auch Blut, ich hab auch Blut “ Er hat, glaube ich, ein Wort nicht richtig verstanden (Blut=Glut?…) Aber irgendwie hört auch keiner so richtig zu und er sagt es immer wieder. Niels hat nämlich eine neue Idee: „Können wir Papier haben und darauf malen?“ „Ich schaue mal, ob ich etwas festeres Papier habe.“ antworte ich ihm.

FeuerzeichungMit  dem gelben Papier komme ich wieder und lege es auf den Boden. Niels konnte sich noch an die Malaktion im vergangenen Jahr erinnern und knüpfte daran an. Mit der glühenden Spitze fährt er über das Papier und  hält auch hier und da mal an, drückt die Spitze  tiefer in das Papier. „Oh, das gibt ja Löcher “ Er ist selber erstaunt über das Ergebnis.

Feuerzeichnungen

Auch die anderen legen ein Blatt auf den Boden und machen es Niels nach. „Ich hab ein Gesicht gemacht, Gabi, “ Gabriel zeigt mit dem Stock auf sein Bild. „Das sieht ja richtig gefährlich aus.“ antworte ich. „Ja, das ist auch ein böses Monster.“

 

Die Kinder laufen hin und her, halten immer wieder den Stock in die Glut, um dann auf das Papier zu

„malen“. Auch auf den anderen Blättern entstehen interessante Muster und Gesichter. Emil lässt seinen glühenden Stock lange in das Papier brennen. Das Loch wird immer größer. Er lacht und zeigt es den anderen.

Wir malen mit Holzkohlenstifte

Wir malen mit HolzkohlenstiftenMan nehme kleine Buchenäste und legt sie in eine Metallkiste. In diese Kiste haben wir vorher Löcher hineingebohrt.  Die Kiste wird verschlossen und in die Glut gelegt. Dann wartet man ungefähr 10 Minuten und nimmt die Kiste vorsichtig wieder aus der Glut. Am besten mit einer Zange, denn die Kiste ist sehr heiß. Nach einigen Minuten kann man die Kiste anfassen und öffnen. Die Buchenäste sind kleiner, dünner und vor allen Dingen schwarz geworden. Dann wird Papier bereitgelegt und es kann losgehen.

 

 

Matteo, Niels und Gabriel probieren die Kohlestifte sofort auf dem Papier aus. Es gibt da verschiedene Methoden: Muster malen, Wischen und mit der ganzen Länge des Stiftes über das Papier fahren.

 Malen mit Kohlestiften

Wir kochen eine Steinsuppe

Zuerst wird geschnippelt…
Gemüse schnippelnGemüse schnippeln

… und geschnippelt…

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Möhren, Blumenkohl, Sellerie, Tomaten, Brokkoli und Zwiebeln kommen in die leckere Suppe. Mit Messer können Niels, Mats, Isa, Marie und Matteo schon sehr gut umgehen. Das Gemüse wird richtig klein geschnitten und in eine große Schüssel geschüttet.

Gemüse schnippeln

Gemüse schnippeln

Gemüse schnippelnGemüse schnippeln

Draußen ist das Feuer schon an und der große Topf hängt auf dem Dreibein. Doch was ist das in dem Topf?? Sehe ich wirklich richtig, dass da zwischen den SteineintropfZwiebeln und dem Tomatenmark „Steine“ angebraten werden? Was, in aller Welt gibt das für eine Suppe? Ach so, sie heißt ja Steinsuppe. Und wir haben ein Buch von einem Wolf gelesen, der 

in seinem Rucksack immer einen Stein hat, um damit eine leckere Suppe zu kochen. Und wir wollen unbedingt ausprobieren, ob das auch funktioniert. Die Zwiebeln werden mit Wasser abgelöscht und das Gemüse hineingeschüttet. Ab und zu umgerührt und nach einer Stunde ist das Essen fertig. Die Kinder holen sich in einer kleinen Schüssel die Suppe ab und essen sie im Sitzkreis. Aber schmeckt das irgendwie nach Steinen? Den Kindern hat es auf jeden Fall geschmeckt.  Als der Topf nachher leer war, kam der Stein wieder zum Vorschein … und er war steinhart.

In den Wintermonaten haben wir noch verschiedene Gerichte ausprobiert.
Hierzu gehören:

– Waldpizza
– Nudeln mit Tomatensoße
– Pfannkuchen
– Nudeln mit Gemüse
– Reis mit Tomaten
– Milchreis
– Würstchen in Brötchen mit Rohkost

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